Was macht Gespräche lebendig?

Lebendig

Was macht Gespräche lebendig?

Unser integraler politischer Salon nimmt allmählich Fahrt auf. Von Treffen zu Treffen steigt die Zahl der eingebrachten thematischen Anliegen, wie auch die der Teilnehmenden. Dabei hat sich in den ersten nunmehr fünf Salonabenden bereits so etwas wie ein „harter Kern“ herausgebildet. Er verleiht dem Format nicht nur Stabilität und Kontinuität, sondern lässt zunehmend auch das Gefühl einer allmählich zusammenwachsenden – und zusammen wachsenden community aufkommen.

Ein schönes Kriterium dafür, ob Gespräche und ganz allgemein (Online-) Treffen fruchtbar und produktiv sind, ist es, ob man sich danach eher müde, ausgelaugt und erschöpft, oder aber belebt, inspiriert und lebendiger als vorher fühlt. Die Frage „what makes conversations alive?“ erforschen wir, in Anlehnung an Christopher Alexanders Pattern Language, seit einiger Zeit auch im Rahmen des Leadership for Transition Politics Projekts am Institut für integrale Studien.

Im Fall des letzten IPS war bei mir eindeutig letzteres der Fall: zunehmende Lebendigkeit im Verlauf des Salons. Dies lag zum einen an den Inhalten, an denen wir gearbeitet haben, zum andern am „Wie“ des miteinander integral Politisierens.

Zum Inhaltlichen: Diesmal hatten wir so viele Intervisionsanliegen, dass wir drei Gruppen gebildet haben, um mehr davon behandeln zu können. Darunter waren die Herausforderung eines integralen Umgangs mit der Corona-Krise und ihren vielfachen Folgewirkungen, das Thema Vernetzung mit anderen Akteuren und die Möglichkeit, einen schon bestehenden Verein als sichtbares Gefäß für die weitere integral-politische Arbeit im DACH-Raum zu nutzen.

An dieser Stelle kann und soll nicht unmittelbar über die inhaltliche Arbeit in den Intervisionsgruppen berichtet werden. Nur soviel: In fast allen Feedbacks der anschließenden Reflektionsrunde tauchten wiederum die Begriffe „inspiriert“, „anregend“, „interessant“ oder „bereichernd“ auf. Diese Reflektion ist uns auch deswegen wichtig, weil wir der Meinung sind, dass wir eine integrale politische Kultur nur gemeinsam entwickeln können, und dies nur durch entsprechende Praxis. Dazu gehört Ausprobieren, gemeinsam Experimentieren, „Fehler“ machen und aus diesen lernen. Theoretische integrale Intelligenz ist ausreichend in der Welt, jetzt geht es darum, sie in die Anwendung zu bringen.

Besonders erfreulich war vor diesem Hintergrund – abgesehen von den Gesprächen in den Arbeitsgruppen selbst –, dass es in der Feedbackrunde nicht bei „man bräuchte…“ oder „man müßte…“ blieb. Vielmehr fanden sich um entsprechende Beobachtungen herum spontan Salonmitglieder zusammen, die sich bereit erklärten, bestimmte Aufgaben für den Salon zu übernehmen, etwa eine Co-working-Plattform einzurichten, die Adressverwaltung zu übernehmen oder ein Miro-Board für den nächsten Salon vorzubereiten. So wird der Salon immer mehr zu einem gemeinsamen Projekt. So macht Zusammenarbeit immer mehr Spaß. – Und so wird aus „Arbeit“ letztlich ko-kreatives Miteinander, das belebt und inspiriert.

Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Mitgestaltenden! Ich freue mich schon auf den nächsten Salon!

Dr. Elke Fein, IFIS

 

Nächster Termin:

20.01.2022, 19-21h

Infos unter https://www.ifis-freiburg.de/aktivitaeten/geplante-veranstaltungen